8. Mai 2024

Du kriegst zurück, was du verschenkst.

Kann der David noch gewinnen?
Heute Nacht vor 79 Jahren (8.-9.5.1945) endete der 2. Weltkrieg in Europa mit unzähligen Toten, Zerstörungen, Narben, Traumata.
Die Atombomben auf Japan fielen am 6. und 9. August desselben Jahres.
"Bundespräsident (1984-94) Richard von Weizsäcker mahnte 1985 die Deutschen, den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 zu trennen ‑ dem Tag, an dem Reichspräsident von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannte."
Heute, am 9.5., ist Europatag und durch das Kriegsende Feiertag in etlichen europäischen Ländern, nicht in Deutschland.

Ein Dresdner und OLer, der 3 bzw. 4 Tage nach der Zerstörung Dresdens geboren worden war, bescherte heute vielen Schulkindern einen Orientierungslauf und zuvor geistig behinderten jungen Menschen.
U.a. ukrainische Jugendliche machten heute anderswo in Dresden, in Bombenlücken, wo inzwischen ein (Sport)Park ist, OL.

Gestern Nachmittag wurde abermals der Laubegaster Foto-OL von einer 7. Klasse und ihrer (OL-)Lehrerin genutzt.

Maria am Wasser, Schloss Pillnitz, Festung Königstein von Laubegaster Werft aus
(Die Vegetation und der Parkplatz an den Kiesgruben zwischen Laubegast und Leuben ist inzwischen um Einiges anders und die Karte dort etwas erneuert.)
Willy und Rudolf Blum, die in Laubegast wohnten, wurden vor 80 Jahren in Auschwitz - "ein Wimpernschlag in der Zeit" - von Nazis ermordet. Am 16.5. vor 80 Jahren leisteten Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau Widerstand, wodurch die Ermordung von 6000 Menschen damals nicht erfolgte, allerdings Anfang August 1944 doch gegen die meisten vollzogen wurde.

Motschekiebchen, das Kuhkalb der Frau
Zur Doppel-Geburtstagsfeier unseres Abteilungsleiters und unserer Kindertrainierin Anfang April wurde u.a. ein Foto-OL im Albertpark erstellt und absolviert.

Durch neue OL-Karten, die im April eingeweiht wurden (für Schul-OL und der Sprint-OL am 24.4.), gibt es nun auch zwei neue Dresdner Stadt-OL-Angebote, Angebot 48 und 49:
Der WaldWasserWesen-OL, in dem es um Baumarten und Gewässer sowie um tierische und fabulöse Wesen (Stich- und Reizwort "Elfenburg") geht. Alles ist belebt - lernen wir das, bevor immer weniger belebt ist?!
Die Klimakrise schreitet krass voran und wir wollen es nicht wahrhaben, machen so weiter und weiter wie bisher?

Abenteuerspielplatz mit heutigem OL
Im Labyrinth-OL geht es auch um Geschichte und Politik, ja, um Demokratie, Autokratie, Euthanasie, Faschismus, den Holocaust. Wenn Menschen die Geschichte und damit wieder andere Menschen, ihr Leid leugnen, verharmlosen, fälschlich revidieren, verunglimpfen, darf man nicht müde werden, dagegenzuhalten.
Wegen seiner und ihrer SPD-Mitgliederschaft wurde einem Mann und einer Frau Gewalt angetan, wurden sie inhaftiert, flohen sie - Ende der 30er-, Anfang der 40er-Jahren, las ich durch Stolpersteine, um die ich die Karte für den Labyrinth-OL ausdehnte. Und wieder werden Sozialdemokraten und Grüne und andere angefeindet, tätlich angegriffen. Gar nicht weit entfernt, ganz nah, ganz aktuell geschah es, in Dresden Striesen, wo ich zwei Stadt-OL erstellte, einer heißt Freundschafts-OL. Wo bist du hin, Freundlichkeit?
Junge Männer am Männertag in Gruppen sind oft auch nicht schön anzuhören, geben Gift in die Welt, konsumieren Mist und damit meine ich auch radikale Musik und gewaltsame Computerspiele.

Damals flohen Deutsche - SPDler, Sinti (das Reisen gewohnt), Schwule, Schriftsteller, genauso Frauen ..., wenn sie (noch) konnten. "Abschiebung schafft Sicherheit" kratzte ich von der Regenrinne, die Regen auch von meinem Dach in den Boden leitet. Für wen schafft wessen Abschiebung das? Wie tief ist euer privilegierter Tellerrand? Mit Nazis gibt es keine so beschworene Sicherheit, für niemanden. Die Freiheit flieht vor euch und so auch eure. Die AfD betreibt Opferumkehr, so wie Putin und Trump, der durch krasse Erinnerungsfehler zu vielen gut erscheint. Das Patriarchat ist auch für Männer Scheiße und gehört in die Mülltonne der Geschichte. Mit dem Demokratiesterben sterben Menschenrechte und Menschen.

Begegnungen im Auenwald Leipzig
Dieses (Wahl)Jahr wird an einige Persönlichkeiten gedacht.
Personenkult ist Quatsch. Auch Jesus wurde vergöttert.
Caspar David Friedrich wurde (im September) vor 250 Jahren geboren - von seiner Mutter, Sophie Dorothea. Und hatte gestern seinen jährlichen Todestag. Sein Grab liegt auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof. Als Maler kann er gar keine "reine" weiße Weste getragen haben. Das war Spaß.
Neben dem Romantiker recherchierten Schüler*innen (statt OL zu machen) zum Autor Erich Kästner (rauchte und trank neben dem Schreiben), der in Dresden aufwuchs und vor 50 Jahren starb, bzw. zum Forscher und Erfinder Manfred von Ardenne (verschuldete sich jung), der nach 10 Jahren in Moskau, wo er nach dem Krieg zwangsverpflichtet arbeitete und mit an der sowjetischen Atombombe wirkte, nach Dresden zog.
Franz Kafka starb (Anfang Juni) vor 100 Jahren mit 40 an Tuberkulose, seine drei Schwestern wurden 18 Jahren später ermordet, er war Prager und deutsch und jüdisch, vielleicht auch verrückt (geworden) durch seines Vaters Strenge, durch seine Zeit, wollte seine Werke vernichtet wissen, die sein engster Freund bewahrte, wodurch Kafka berühmt wurde, der es auch mit Frauen nicht leicht hatte.
1984 ... Schwester und Papa beim OL

Und 2024 ist auch ein "Kant-Jahr": Philosoph der Aufklärung, die auch Rückschritte und Verblendung beinhaltete, Immanuel Kant, der vor 300 Jahren - wiederum von seiner Mutter, Anna Regina - in Königsberg, heute Kaliningrad, geboren worden war, der von vielen hochgelobt und nicht leicht verstanden wird, den Putin schätzt, den Scholz schätzt, Kant, der keinen Krieg schätzte, keine Kolonialisierung, keine Sklaverei, der aber auch Frauen nicht oder unterschätzte, das Judentum und Juden und andere "Rassen", die er eigentlich nicht sah und doch irgendwie. Ich werde nicht schlauer aus seinen Kritiken und Kritiken an ihm, doch er beeinflusste unsere westliche Welt sehr.
Förster Heinrich Cotta (1763-1844) soll freundlich gewesen sein. Stadt-OL in den Forstbotanischen Gärten Tharandts?
Pflanzen bleiben auch nicht immer dort, wo mensch sie anpflanzte.

Der April endete mit dem Tag der gewaltfreien Erziehung - und einem deutschlandweiten Seminar des Kinderschutzbundes und der Deutschen Sportjugend zu psychischer Gewalt im Sport, die es gibt, die ernst genommen wird, die ganz klar schwinden muss.


Blick von der Festung nach 'm Regen
In Leipzig überarbeite ich Karten fürs Turnfest 2025.
(Wie lange wir OLer*innen wohl noch mit bei den Turner*innen angesiedelt sein werden?)
Dort könnte ich also wirklich auch noch Stadt-OL erstellen.

Zeit. ... Die Zeit wird es zeigen. Und OL-Anfragen reißen nicht ab. ...