5. Dezember 2019

Bist du der Nikolaus?

Kinder haben Stimmen, hören wir ihnen zu, sonst schreien sie
Das fragten mich heute (Wald)Kinder, als ich mit dem Rad und zu Fuß Posten einholte. Ich hatte nicht wie gestern eine Weihnachtsmütze auf, es reichte eine rote Jacke, eine volle Radtasche, dass morgen Nikolaus ist und dass an einem kleinen Baum schon, aber noch ungefüllte Socken für Gaben von eben jenem Spendenden hingen. Man sollte wenigstens lernen, wissen, finde ich, wenn man den Nikolaus zelebriert, dass er aus der Türkei stammt. Und sein Knecht wurde, teils wie das Bild von Gott, welches man sich nicht machen soll, aber meist doch macht, vom strengen zum guten Weihnachtsmann und löste das (Christ-)Kind, die Familie, das Licht in der Dunkelheit ab.

Nein, ich bin „nur“ der Wichtel. Denn ohne die sind auch die Großen nix, und ich glaube, die „Kleinen“ erheben sich immer mehr und die Großen werden sich wieder erden (müssen). Gerade auch weil es teils nicht so aussieht – Systeme kippen im Extrem.
Ich traf auch unseren Kartenaufnehmer Nr. 1. Nächstes Jahr wird der Lehrpfad-OL im Albertpark eine neue, gute Grundlage erhalten.
Manifestieren wir die Welt durch unser Wahrnehmen? Was wissen wir denn wirklich? Alles wechselt zwischen Stoff und Zeit. Teilchen „teilen“ sich, verhalten sich beobachtet anders, als unbeobachtet. Und wir Subjekte beurteilen (Subjekte)?!

Gestern wurde also von reichlich Leuten (rund 50) der Schlösser-OL eingeweiht, von dem es zwei Varianten gibt. Zwei Fehler im Teil „quer“ wurden entdeckt und behoben. Einige schafften „nur“ das Training im Wald, einige werden die Schlösser-OL später nutzen. So z.B. auch der DOSV-Präsident, der dieses Projekt hier wesentlich iniitierte.
Einige Kinder und Jugendliche liefen mit Eifer und Freude mit (auch Erwachsene), einige Mountainbike-Orientierer, einige Neu-Orientierungslaufende – Freunde/Freundinnen von Orientierungslaufenden – spazierten. Wenn alle willkommen sind, wollen auch viele kommen.
Es ist lustig, es ist Kunst und es ist ernst: die vielen verschiedenen Schlösser, um etwas zu öffnen, aber eben nicht durch alle Menschen. Unsere Sorge bestimmt uns, jemand könnte uns was wegnehmen, einen Schaden anrichten, weil dies schon geschah. Vor 1,5 Wochen wurden glitzernde, fein gearbeitete Schmuckstücke in und aus Dresden geklaut. August der Starke besaß sie schon. Wie kam er an sie, woher wurden die Kristalle entnommen? Ich finde wie manche nicht schlimm, dass sie an sich weg sind, eher was mit dem Geld, das Macht ist, das man aus ihnen macht, passiert. Bleibt kriminelle Energie kriminell?
Frauen sind keine Objekte, weder die Erde noch das Wasser
Am selben Tag war Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Gründe, dass es ihn gibt, sind tragisch, weil Frauen verachtend bis tötend. Und das, weil Männer keine Kinder austragen, sondern eben Frauen? Sollte das wer lesen und nicht gleich verstehen, empfehle ich: nachdenken. Mann, wir leben doch auch in (unseren) Kindern weiter! Das Gute: Frauen kämpfen (mit Unterstützung durch einige Männer) seit einer ganzen Weile immer deutlicher für ihre Rechte und Würde – in einer immer noch männerdominierten Welt. Und seit Kürzerem tuen das nun auch Jugendliche. Kinder können es kaum alleine – solange Erwachsene sie nicht ernst nehmen. Dabei können wir so viel von ihnen wieder lernen. Wir waren doch alle mal Kinder! Das Bild vom Kind ist auch noch nicht lange, aber es ist im Wandel.
FFF ist mehr als Klimaschützenwollen – damit muss es anfangen, damit hört es eben nicht auf, es geht ums Ganze, dachte ich und las ich bei einer Schülerin auf dem Plakat. Nehmen wir einander wahr?! Einfach, weil wir sind. Weil das All sich für uns „entschied“. Freitag für Freiheit. Freiheit von Zwang und Gewalt. Und wenn Jugendliche „nur“ schwänzten, zeigt es eben auch, dass ihnen Schule so, wie sie sie erleben, nicht gut tut. Viele Ältere höre ich rhetorisch fragen, muss sie nicht (tat sie uns schließlich auch nicht). Ich habe das nicht so übernommen. Lernen muss gut tun – sonst lernt man „Schlechtes“. Revolution war nicht nur gestern und geschieht anderswo, sondern braucht es wohl immer noch für Veränderungen zu einem Besser, zum Aushalten, zum Überleben. In Syrien und anderen, besonders arabischen Ländern werden Menschen zum Erhalt des Status quo umgebracht, doch auch das hält ihn nicht dauerhaft. ... Leben ist Veränderung. Letztens lief im Thalia ein in der Türkei gedrehter Film über homosexuelle Syrer.
Und im PK-Ost passend zum Thema, dass selbst unser „Sozialsystem“ nicht schafft, was es versucht, Systemsprenger. Natur behauptet sich, wir Menschen sind ein Teil von ihr. Die Natur hätte kein Bewusstsein? Ganz viele, sage ich!

Am Mittwoch vor einer Woche nutzten Schüler den Zoo-OL. Auch wir sind Tiere, nur eben die, die andere Tiere nutzen, einpferchen, liebkosen, schlachten etc. Tiere sind auch klug und wir auch dumm, wir stehen nicht über ihnen. Schwäne zeigten, dass sie, wohl nach einem Kampf(?), (gezwungenermaßen) zusammenarbeiteten, um gerettet zu werden. Natur ist schön und schrecklich.

Fantasie und Utopie aus dem Kopf in die Welt
Gerald Hüther halte ich für einen sehr weisen Mann, von dem ich nicht lernen, sondern hören kann, was ich fühle, ahne, manchmal auch in Worte fasse. Letztens sagte er auch und das nicht alleine, dass sich Hierachien nicht mehr halten, unsere Welt zu komplex geworden ist. Hermann Hesse glaubte schon nicht an Demokratie, denn so besser sie als auch als andere Herrschaften ist, ist sie eine. Organischere, flexiblere Strukturen wachsen auch in menschlichen Gemeinschaften (wieder). Das macht mir statt Angst Hoffnung. Dass das Internet und andere Presse eingeschränkt wird, wiederum zeigt die Macht (der Angst) der Mächtigen. Leider erzeugt das Trennung, Feindschaft bis Krieg.
In dem immer wieder besetzt gewesenen Eritrea (die Griechen prägten bereits den Namen des Landes) z.B. wird neben der Presse auch das Leben so stark eingeschränkt, dass ein großer Teil der Bevölkerung ging. In fast jeder Familie gibt es Geflüchtete bzw. gibt es sie dann vielmehr nicht mehr in der Familie vor Ort. Und die, die den staatlichen Zwangsdienst leisten, sorgen dafür, dass möglichst nicht noch mehr gehen. Die freie Grenze zwischen seinem letzten Besatzer ist seit letztem Jahr schon wieder eine kurze Geschichte.

Zurück zu den Elbschlössern, die (Einfluss-)Reiche sich bauen ließen, die erhalten und unterschiedlich genutzt werden: Albrechtsberg mit Jugendkunstschule vorne dran, Keramikwerkstatt und Winzer nebenan, Lingnerschloss („eigentlich“ Villa Stockhausen – eigentlich wie die Loschwitzer Brücke, die die Masse Blaues Wunder nennt) und Eckberg. Geschichte ist ... Am Montag wurden 30 neue Stolpersteine in Dresden verlegt, am Abend – parallel zu den Montags-Menschen-gegen-andere-Menschen-Demos – erinnerten einige Menschen einige Menschen in einem Teil des Zwingers an die Menschen, für die die Steine stehen. (Stadt-OL-)Karten werden dahingehend aktualisiert, aber nicht heute.