25. April 2020

Schöne neue, alte Welt

Sitzstreik, gegen die Überflutung der Elbwiesen mit Eisessern
Abgesperrte Spielplätze ohne Kinder. Man kann auch die Zwischenräume zwischen Bäumen Seile zwischen diese spannend in temporäre Bewegungsräume verwandeln. Kaputte Bierflaschen auf Spielplätzen. Müll im Wald.
In NRW brannten Wälder. Es regnete hierzulande schon viel zu lange nicht. Aber dieser Erreger da verursacht immer noch die meiste Erregung und überstrahlt anderes – und macht einigen, teils vielen anderes wiederum noch deutlicher oder erst so richtig deutlich. Hilft's?

Reisten einige von uns Privilegierten nicht zu viel?! Und waren nicht mehr bei uns selbst, würdigten nicht mehr die Welt in unserer unmittelbaren Umgebung?! Klar, reisen bildet oft im positiven Sinne, aber wenn dabei die Welt drauf geht?

Die Welt muss sich nicht ändern, sie tut es. Höchstens müssen wir uns ändern, um sie für uns zu erhalten. Wir Menschen sind Natur, so halte ich uns aus (unsere Kriege und Ausbeutungen) und schätze uns (unsere Kunst und Liebe). Und wir sind im Einzelnen und als Spezies nicht wichtiger als andere, auch wenn wir das oft noch denken. Rassismus gegenüber Tieren sprach davon, also mit diesem Wort schon mal ein Mensch gegenüber Nicht-Menschen? Beim Hass und Rassismus geht es im Grunde immer um Abwertung zur eigenen Aufwertung, die keine ist, weil sie sich vergleichend an Feinde und Niederes klammert und sei es mit Nichtachtung.
Wir sind nicht ohne andere Menschen und Wesen (bis hin zu Bakterien und Viren, die irgendwie kein Leben seien) und Länder wir und ohne unsere Erde erst recht nicht. Wenn das etwa auch die deutsche Bundesregierung und die EU schnallen, besteht Zuversicht.

Mundnasenbedeckung sieht nach Redeverbot aus und fühlt sich für einige nicht leicht auszuhalten an. Gerade jetzt steigen auch Proteste noch mehr an, z.B. von Frauen für Frauen. Und vieles scheint, ist im Umbruch. Gut wird nicht alles, weil gut relativ, eigentlich nicht wirklich ist. Aber vielleicht so, dass die Hoffnung (weiterhin) nicht stirbt.

Alles digital – bloß das Leben nicht. Gefühle und Gedanken ja. Bewegung und Berührung nein. Wir sind und bleiben auch Körper. Vieler Menschen Arbeit ist nicht nur der äußeren Natur extrem entfremdet, sondern auch unserer als Menschen mit Armen und Beinen.
Es werden neben Krankheiten auch Immunisierungen übertragen. Abstand ist nicht gleich gesund, sondern auch.
Stromausfall und dann sind die, die noch Feuer machen können und ihr Essen anbauen (wenn die Felder nicht extrem riesen Heuschreckenschwärme kahl fressen), die König*innen, zumindest die Überlebenden.

Willst du in Gefangenschaft, in Isolation leben? (Es wird dir nicht dauerhaft gut gehen und gelingen.) Warum sollen das dann z.B. Delphine? Sie atmen bewusst, nicht wie die allermeisten von uns (manche lernten es wohl), und können so entscheiden mit Atmen aufzuhören, also ihr Leben so zu beenden.

Nicht mehr Zeit. Höchstens auch Zeit für anderes. Auch für dieses Projekt hier, was zwar digital Karten beziehen lässt, aber (wieder) in die Welt draußen locken soll, um zu sehen, was (wahr) ist und durch Erinnerungsstücke wahr war.


Letzte Woche wurden nun auch die beiden Veranstaltungen abgesagt, zu denen die beiden fast neusten Stadt-OLs (Nr. 19 und 20) entstanden. Der Baukunst-OL rings ums Blaue Wunder, wo heute Bäume mit Elbwasser gegoßen wurden, wurde hier schon erwähnt. Der Skulptur-OL, schon eine Weile in Idee vorhanden, ist jetzt seit Ostern auch vorerst fertig (so wie alles vorerst ist, weil stets im Wandel). Jemand schrieb spannende Geschichten zu den Plastiken auf der Bürgerwiese und im Blüherpark. Die Angebote wurden vielleicht auch schon von Sportfreunden getestet. Vielleicht, wer weiß, die meisten haben ja doch keine Zeit. Ich auch, daher machte ich sowas Unnutzes(?) wie Stadt-OLs Erstellen.
Und Ausbessern: Nebenan aktualisierte ich die Karte An der Bürgerwiese und fügte einen Posten hinzu, der aus einer Baustelle geschält wird. Und an den Rand des Großen Garten-Angebots (Entdecker-OL, Verzeihung, das ist versehentlich nur die männliche Form, aber er ist für alle da) trug ich drei Stolpersteinstellen nach, wie ich es mir seit Anfang Dezember vorgenommen hatte, als neue Stolpersteine verlegt wurden waren, und verbesserte die Parkeisenbahnstationsposten.
Nichts ist perfekt, keine Karte, kein Angebot, das wäre ja auch das Ende bzw. hätte dann nie was begonnen. Die Weltenformel muss demnach eine Ungleichung sein, damit was übrig bleibt. ;-)

Der neue OL“ scheint eh ohne extra Posten auszukommen. Berührungsloses Postenlochen war da ja auch schon ein Schritt in Richtung Nur weil ich denke, bin ich.
Dabei gilt immer auch: Wir berühren einander (mit Leib und Seele), also sind wir.
OL-Extreme nehmen auch zu und Laufrekorde durch OLer.
Und zu einer Zeit gab es soviel OL-Angebote in und im Dresden wohl auch noch nie.

Für den Teil einer interkulturellen Naturwanderung, die dieses Jahr vielleicht noch klappen könnte (mit max. 15 Leuten?), wurde schon der 21. Stadt-OL in Hellerau angelegt und erstellt, aber dazu später mehr ... falls das Später dafür ausreicht.
Man sollte sich wohl mit Voraussagen zügeln und nichts verklären. Früher war auch nicht alles schön, höchstens die Zukunft besser. Vielleicht wird ja unsere Angst enttäuscht und sie, die Zukunft, wird für die Mehrheit mehrheitlich guttuend. Träumen passiert.

Im Elbsandstein fällen Borkenkäfer Fichten. Vielleicht besser so für den Waldumbau“. Schilder informieren. In der Dresdner Heide weisen Schilder z.B. die Saugärten und auch Bäume wie Linden aus. Im Süden der Stadt, in Nickern, entstand Ende letzten Jahres ein neuer, geschichtlicher Lehrpfad. Das wäre vielleicht auch noch was für ein Stadt-OL-Angebot. ... Eine Karte dort existiert.