29. Oktober 2020

Wellen, Barrikaden, Sorgen

Wie begegnen wir (Natur)Gewalt? Wie gehen wir mit Angst um, wie mit unserer Sterblichkeit? Niemand kommt heil raus, aus dem Leben.

Die perfekte Welle gibt es nicht, jede bricht, einige schlagen zu
Gewalt und Frieden
Ich werde gewinnen, sagte die Gewalt. Ich bin stark und du bist schwach.
Ich, sagte der Frieden, werde nicht gegen dich kämpfen.
Doch, drohte die Gewalt, ich werde dich angreifen und du wirst dich mit allen Mitteln verteidigen und keine Chance haben.
Wir
sprechen von uns, sagte der Frieden, du sprichst von dir, ich spreche von mir. Ich liebe, mich wird es immer geben, ich bin Urzustand und Bedürfnis aller und lerne mit Angst zu leben.
Da zerstörte und tötete die Gewalt den Frieden, als bräuchte sie keine Menschen, und der Frieden schwieg, wurde wiedergeboren und blühte neu auf.


Posten 50 des Baukunst-OL: Das Blaue Wunder wurde vor über 127 Jahren erbaut, hielt u.a. Hochwasser stand, wurde am Ende des 2. Weltkrieg fast zerstört von der sich zurückziehenden Wehrmacht und von mehr als zwei Bewohnern bewahrt. Am 30. Jahrestag der Deutschen Einheit demonstrierte eine kleine „Welle“ aus Heidenau sich im Recht glaubend auf eben dieser hellblauen Stahlbrücke und demonstrierten bunt und wütend, auch radelnd, viele mehr dagegen. Der Durchgangsfußverkehr, auch meckernder, befand sich auf der „Gegenseite“ der Rechten, als ließen diese, von Polizei geschützt, keinen bei sich zu, wenn sie das Sagen haben.
Unweit mahnt ein Zitat Schillers: „Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. Bewahret sie!“
Auf eben diesem Schillerplatz ist am Dienstag, Donnerstag und Samstag Markt, kann man u.a. Brot aus dem nahen Tschechien kaufen. Noch etwas weiter steht eine Glocke, die für die neue Frauenkirche angefertigt wurde und deren Standort ich in die betreffende Karte nachtrug.

Ein OLer, der bei der Bundeswehr arbeitet, fragte letztens nach Dresdner Stadt-OL-Angeboten.

Alle Wände stehen auf Vergangenem
Die Stadt wandelt sich dermaßen schnell, dass manche (älteren) Menschen, die schon immer bzw. lange hier leben, sie kaum wiedererkennen. Baustellen, derzeit alte Gemäuer, da wo das neue Rathaus entstehen soll. Gegenwart, die auf Geschichte baut, die sie überbaut, die noch was von ihr zeigt. Der Geschichts-OL zeigt ein paar Hinweise zu Aufständen, Demonstrationen, zu Menschen, zu alten Gebäuden – ein weiterer Hinweis auf die ehemalige Sophienkirche wurde bspw. aufgestellt. Obdachlose … Menschen. Menschen, die Menschen verachten, umbringen.
Viren, Informationen, Bakterien, getarnt als „Wahrheiten“ schlecht tuende Meinungen verbreiten sich, Mutlosigkeit verbreitet sich, gut Tuendes verbreitet sich. Kontakte brechen ab, Chancen auf bewusste Lösungen gehen unter. Und so bleibt schweigsame Zeit, die Wunden vielleicht heilt.

Der Graupaer Naturlehrpfad ist fertig und geht in den Pillnitzer Weinwanderweg über. Auch der Archaeo-Pfad lädt zum (Kennen)Lernen ein.

Freude stirbt nicht, schweigt zeitweise, kehrt wieder wie Frühling
Auch im Harz, dem der Borkenkäfer derzeit sehr zusetzt, gibt es viele Wanderwege und (Natur)Lehrschilder. Ein Teil des Grünen Bandes führt durch ihn und ein Wanderweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die immer noch eine bildet.

Regenwaldvernichtung und menschliche, soziale Grenzen, die nicht geachtet werden – derzeit läuft ein Kinofilm zu Bruno Manser und seinem Wirken. Solange Kinos noch offen sind. Die Stimme des Regenwaldes Ein anderer Film der sich mit Menschen, ihren Gefühlen und Gewalt beschäftigt: Und morgen die ganze Welt Kunst ist nicht nur wichtig, sie ist (ur)menschlich, doch geht ihre Freiheit nicht über die, über unsere Menschenrechte – zum Schutz vor uns, vor menschlicher Willkür.

Die nächsten fünf Samstage sollen eigentlich bereits verschobene Naturtouren vor allem auch für und mit Menschen nichtdeutscher Herkunft stattfinden. Wie entwickeln sich allerdings die Rahmenbedingungen? Einschränkungen im Freizeit- und Kulturbereich, Menschen, die das nicht hinnehmen (können und wollen), z.B. im Gaststättengewerbe. Meine Wanderung führt am 7.11. über den Heller und durch Hellerau (Garten-OL) – mit maximal 10 Teilnehmer*innen – oder nicht?