25. November 2020

Advent, Advent, Fenster auf und lauf! – Wielands 16. Wichtel-OL

Ja, wer wohnt denn da, in der Kiefer drin?
Die wichtigen Veranstaltungen fallen nicht aus! Das war ein Spaß. Was ist – wem – wichtig?

Die Ideen sind nicht neu, ich freue mich sie umgesetzt zu haben und euch anbieten zu können.

Teil 1: ein Wege-Routen-OL durch die Dresdner Heide

Die Heide und viele Wege durch sie sind alt – hoffentlich noch lange. Und diese Wege tragen alte Bezeichnungen und alte Zeichen (rot auf weißem Grund), die früher zur Orientierung (ohne Karte) dienten. Die Zeichen werden regelmäßig nachgezeichnet, vielmehr nachgemalt. Es gibt z.B. ein Zeichen auf inzwischen Totholz, das ist stolze 285 Jahre alt. Dieses und andere bilden auf drei Strecken bis auf Ausnahmen – ohne Extramarkierungen – die Posten.

Wegkreuzungen und Weggabelungen sind eindeutige und einfache Postenstandorte. Für Nacht-OL-(Wieder-)Einsteiger (jüngere Jugendliche) reichen die. Ihr könnt die Bahnen natürlich auch tagsüber nutzen. Die Verbindungen ergeben über Wege und Pfade Routenwahlen, ähnlich dem Ski-OL und MTBO. Also schaut euch die Verbindungen für einen sinnvollen Trainingseffekt nicht vorher, sondern erst beim Rennen vor Ort an. Für geübte Orientierer*innen, denen Wege-Laufen „zu öde“ ist, ist das Angebot schlicht adaptierbar: Lauft mit dem Kompass quer und schaut, wie weit ihr links, rechts vom Ziel abgewichen seid. Wegen Zäunen ist ein direkter Kompasslauf nicht stets möglich. Vorteil beim Wege-lang-Knallen: ist man dazu in der Lage, kann man sie „langknallen“. ;-) Routenwahltraining ist im Sachsenkader beliebt. Zu zweit könntet ihr es laufen (z.B. Weg vs. quer). In der Postenbeschreibung stehen die Namen der Wege. In der Karte sind die Markierungsstellen mit violetten Extrapunkten an den Kreuzungen etc. versehen, um sie schnell zu sehen. Vor Ort findet ihr die Zeichen an Bäumen und lernt so einige kennen(, falls ihr sie nicht schon kennt). Weiß jemand von euch, wofür das HG des HG-Weges steht? Ich nicht (und nein, „Heiko Gossel“ wäre lustig, ist es allerdings nicht), fand aber heraus, dass HB-Weg sich von Holzbrückenweg ableitet.

Lang 5,8 km, 11 Posten; Mittel 4,5 km, 9 Posten; Kurz 3,9 km, 7 Posten (Angaben: Luftlinie)


Erfinder des berühmtesten „Fensters“ – in den Rechner
Teil 2: ein Foto-Fenster-OL durch das Wohnviertel Weißer Hirsch – inklusive Kurpark

Es handelt sich hier um keinen Fenster-OL im bekannten OL-Sinne, sondern um einen Stadt-OL. Die Sprint-OL-Karte von Heiko und Conny ist komplett (statt nur auf Kartenfenster reduziert) und auch möglichst aktuell. Auf den meisten Fotos, die sich relativ klein auf der Karte befinden, sind (u.a.) Fenster abgebildet. Die Aufgabe ist einfach: Posten anlaufen und Foto zuordnen. Ja, das geht sicher anfangs nicht so schnell wie OL mit SI Air+. Hier lohnt es sich durchaus vorher (vor dem Kartendruck) die Fotos schon einmal anzuschauen. Oder man geht diesen OL passend zum Dezember locker an und spaziert die Runde. Die Anlaufreihenfolge der Posten ist frei wählbar. Möglich ist sogar, jeden Tag bis Weihnachten und darüber hinaus bis zum „3. Weihnachtsfeiertag“ analog zu einem Adventskalender ein „Fensterchen zu öffnen“, d.h. den entsprechenden Posten anzulaufen. :-) Realistisch machen das aber maximal Leute, die im Gebiet der Karte wohnen. Rings um einen Posten wurde zuletzt wieder eine Baustelle eröffnet, man kann „ihn“ trotzdem sehen. Zu einem der 27 Posten passen zwei der 29 Fotos. Das 29. entstand knapp außerhalb der Karte. Läuft man alle Posten am Stück, kommt man (abhängig vom Anfang und Ende) durchaus auf 4,5 oder mehr Kilometer. Ein Vorabtestlauf mit zwei (Ski-)OLern musste wegen Corona verschoben werden.

OL = Oberlausitz, Oberloschwitz, ..., Orientierungslauf!

Wegen dieser Viren gibt es dieses Jahr keine Lebkuchen o. Ä. zum Wichtel-OL, müsst ihr euch also selbst verpflegen. Auch gibt es keinen Glühwein bei Conny und Heiko, aber ihr dürft überlegen, ob ihr ihnen eine Weihnachtskarte gleich selbst vorbeibringt.

Die Teilnahme untersteht den geltenden Schutzmaßnahmen.

Ihr dürft natürlich auch „nur“ einen Teil absolvieren oder beide mit größerer Pause dazwischen. Die Karten veröffentliche ich am Montag, 30.11.

Viel Freude und eine trotz allem bzw. gerade deswegen besinnliche Adventszeit wünscht Wichtel Wieland. Er nimmt wie immer auch gerne freundliche Rückmeldungen entgegen.

zu den Wegzeichen in der Dresdner Heide

zur Harzgewinnung (das Thema betrifft einen Posten auf der mittleren Bahn)

zum Verschönerungsverein Weißer Hirsch

17. November 2020

Offenes Gebet (ohne Jesus)

Herbst in Sápmi: die Anmut des Vergehens, Nebels, der Nacht
Ich verlange nicht, dass du mich verstehst.
Ich wünsche es mir.
Es ist mein Bedürfnis, ich muss es dir sagen, dich darum bitten, solange du nicht darum weißt.
Wenn du mich nicht verstehen willst oder kannst, höre ich auf, mich dir verständlich zu machen.

Es geht nicht darum stärker bzw. überlegen zu sein.
In der Natur ist alles auf Ausgleich aus, das ist ihr Gesicht.
Harmonie von Dauer wird nie vollkommen gelingen; mir ist, es geht darum den Versuch der Einigung mit zu leben, nicht blind, nicht kontrollierend, und sich für die Momente der Erfüllung zu freuen.

Du wirst deinen Schmerz nicht los, in dem du ihn anderen überträgst.
Du kannst ihn lösen und es gibt Menschen, die dir dabei helfen – manchmal ohne es zu ahnen.

Alle sind wir einander auch Spiegel, doch besonders sind wir alle auch wir selbst.
Ich könnte genauso gut auch du sein. Wenn ich dich also verurteile, verurteile ich also immer auch mich, einen Teil von mir.
Egal, von wem und was du sprichst, immer sprichst du von dir und aus dir. Tun wir es bewusst?!
Wahrheit: wiederkehrender Frühling, neu aufflammende Freude

Solange du von jemandem schlecht sprichst und meinst, dir ist Ehrlichkeit wichtig, kann ich dir das nicht ganz glauben, denn: Ehrlichkeit hat mit Ehre, mit Würde, mit Mut zu tun.
Achtest du einen Menschen nicht zuletzt und immer wieder auch zuerst nicht auch in deinen Gedanken, achtest du dich selbst nicht ganz und jeden, dem du begegnest und kennst.

Du bist nicht Schuld an deiner Angst, du bist mit Hilfe anderer für sie verantwortlich, für das, was du aus ihr machst. Vielleicht magst oder kannst du es (noch) nicht glauben, aber man kann sie in Liebe verwandeln.

Es ist wichtig zu verstehen, wie Missverständnisse entstehen.
Wer versteht, wird sich dem zuwenden, was ihm gut tut.
Wer nicht versteht, wodurch er seelisch leidet, anderen und anderem Leben schadet, weil er nicht verstanden wurde, und Verstehen nicht für möglich hält, verpasst sein Lebensglück.
Verstehen ist bewusstes im-Einklang-Sein mit sich und anderen, nie abgeschlossen, maximal am Lebensende.

Es ist nicht leicht.
Das hat wohl auch nie jemand ernsthaft behauptet.
Es ist möglich. Und sei die Wahrscheinlichkeit noch so gering.
ES ist z.B. das Leben und eine Wahrscheinlichkeit bist DU.
Im Grunde ist es einfach, teilt man nicht, steckt man nichts in Fächer, vielmehr alles in ein Fach bzw. lässt es dort. ;-)

Danke für Menschen, die mir gut taten und tun, die mich verstanden und verstehen, so dass ich lernte und lerne mir selbst gut zu tun und mich zu verstehen.
Danke für Menschen, die mich aus ihren Sorgen herausforderten, ich zu sein, die meine Grenzen verletzten, damit ich diese kennenlerne, wahrnehme und lerne mich zu schützen.
Danke für Kunst, die mir gut tut, ob Musik, Schauspiel, Bilder, Texte, die zeigen, was (wie) bewegt.

für alle, die sich gerade mal wieder selbst auf den Senkel gehen

Zum Dresdner Stadt-OL: Ab Dezember kann der 22. genutzt werden und im Januar voraussichtlich bereits der 23. Derzeit werden OL-Trainings wieder einmal individuell nutzbar angeboten.

Ein Orientierungsläufer, der Ende Oktober in Dresden Urlaub machte, wanderte den Baukunst-OL mit seinem 9-jährigen Sohn und dankte dafür. Sie könnten damit die Ersten gewesen sein, die ihn nutzten. Der Bekannte fand das Angebot für Touristen und als teamfördernde Maßnahmen geeignet.

Man kann OL in Coronazeiten noch mehr digitalisieren und überwachen oder man vertraut für Trainings und läuft die Orte an, um sie wahrzunehmen wie im Stadt-OL, als sie „nur abzuhaken“.

Zwei Vereinsfreunde, eine Mutter und ihr Sohn, nutzten letztes Wochenende den Märchen-OL, den ich vor zwei Jahren erstellte und inzwischen ein wenig aktualisierte. Der Jugendliche staunte: „Wie zum Teufel kennst du die ganzen kleinen Ecken dort, wie zum Beispiel diese Gartenzwerge?“
Der Teufel ist Hirngespinst, an die Wand gemalt, steckt im Detail und damit in unserer Welt, die unter ihm ächzt, aber nicht an ihm zugrunde gehen wird, weil sie alles ist und er im Grunde nichts.