8. August 2025

Österreich, Bayern, Tschechien - 1 Monat, 20 OL und mehr

Festposten in Graz, so wie Bäume mit einem Portemonaie drin
Im Frühjahr überlegte ich, welchen Sommer-Mehrtage-OL ich mitmache, bald, welche.
Elite, H35, H40? Elite, ist bestes Training und dann wäre ich in der Herbstsaion fit.
In die hohen Berge wollte ich auch mal wieder.
Am Ende war ich froh, dass einer der mehrtägigen OL dann schon zeitig ausgebucht war, sonst hätte ich ja zwischendurch kaum mal langsam durch die Natur gekonnt.
Es wurde ein teilweise frischer Sommermonat, so in den Bergen, vom 3.7. bis zum 3.8.

Graz mit Kunsthaus und großer Wielandgasse, vom Schlossberg aus
Eine stille Nacht Berchtesgadener Land und gleich wieder weiter, auf einen Gipfel und in einen ersten See, auf der Durchreise. Die ersten 3 Grazer Stadt-OL-Tage - mein 1. offizielles City Race - war es warm, mindestens. Der 1. OL, zugleich Prolog, im KH-Komplex war mir an einer Stelle zu komplex. Im Ziel erkannte ich die coole Route. Der 2., flach und lang wie ein Doppelsprint ohne Pause, gelang mir gut. Der 3. zerrte schon mit Höhen und Längen und bei Hitze an meinen Beinen und Nerven.
Nach der Übersiedlung lief ich einen relativ einfachen Pausentag-Dorf-Sprint-OL zwar am schnellsten, aber lochte einen Posten mit anderen so schnell, dass ich ihn nicht lochte. Nun denn, der liebe Vereinskamerad gewann, ich freute mich mit und zum Glück zählte der Lauf nicht in die Gesamtwertung und der Auswertemann ließ mich meinen Vater grüßen. Ein weiterer Freund kam hinzu, wir duellierten uns zu dritt. Den 1. Wald-OL-Tag im kühlen Regen machte es dennoch oder auch gerade mal deswegen Freude. Einem Stein im Wald, der nach einem großen Frosch anmutete, war tatsächlich eine Krone aufgesetzt worden. ... Schauen wir mal in einer entsprechenden Manufaktur, wie viel mutmaßlich biologische und faire Schokolade wir noch genussvoll in uns hinein bekommen. Nach uns die Sintflut? Das Gummistiefelzielwerfen fetzte jedenfalls. Beim 2. Wald-OL war ich als Letzter dran und dachte, nicht ganz schlecht durchgekommen zu sein, aber hatte etwas an Zeit auf die Mütze bekommen. Egal, Sommerrodeln und Spazieren und warm Essen irgendwo im schönen Nirgendwo. Auf den 3. Tag hatte ich trotz und wohl auch wegen Länge und Steigung Bock und schwupps, trotz Fehler gewann ich. Den Nachmittag schauten wir uns viele Tiere an - und manche von ihnen auch uns mal flüchtig - und die 3. Burg zumindest von außen. Und schon kam die Schlussetappe in einem wiederum ganz anderen Gelände, mit einem sehr guten Lauf und die jungen Freunde waren einen Tick schneller. Ich wurde 2. insgesamt und 3. bei den Waldetappen. Der OK Novy Bor war mit einigen Leuten dabei gewesen, einen grüßte ich 3 Wochen später wieder, als er mit anderen den Start organisierte.
Motiv eines quasi-Graffiti-Foto-OLs am Hartberger Bad
Und schon düsten wir wieder der Breite nach durch Austria, um einen Freund auf einem steilen Ultratrail anzufeuern - und ihn durch Streckenänderungen zu verpassen. Egal, rennen wir mal eben selbst 1000m auf einen Berg und lernen noch ein paar Ultris in Ruhe kennen.
Zur Abwechslung jetzt mal auf die 1. Hütte wandern - und ein bisschen gegen die Angst anklettern. Hat's geholfen? Der Gipfel im feuchten Wolkenmeer geht noch, aber ein Abstieg durch Geröll bringt mich mit unprofilierten Schuhen ins Rutschen und zu Fall. Zum Glück rollte ich über meinen Rucksack statt Kopf und passierte mir nichts groß außer einer blutenden Hand - und halfen mir gleich "mein" (Not)Arzt und "mein" forstwissenschaftlich studierter Nationalparkmitarbeiter. ;) Planänderung, Pause, auf nach Salzburg zu OL-Bekannten, einen Tag verschnaufen - mit Foto-OL in verregneter Stadt.
Und weiter, mit Bekannter "gegen" das Trauma anwandern, auf eine Hütte und von dort weiter auf andere und wieder zu "unserer" Hütte mit den (inzwischen) anderen Bekannten. Die neuen Schuhe drückten schmerzhaft an den Knöcheln, sind zu eng. Es wurde sonniger und wir kehrten in einem großen Bogen zurück, Tieren, Fabelwesen, Menschen begegnend. Für Mittlere muss man ein wenig träumen können. Noch einmal Salzburg und ab in den Nationalpark auf bayrischer Seite. Durch einen Salzbergwerktunnel und noch einen und im Dunkeln zurück zum Zeltplatz.
wie wahr, apropos Alexander - gibt's 2 im 10-köpfigen Koalitionsausschuss gegenüber einer Frau

Schön ist es am Königssee, schön steil, der Pfad führt nicht durch, die muss hangeln, unangenehm, ich muss einen großen Umweg ansteigen und wieder ab, schwarzer Klettersteig, durch Murenabgang noch schwärzer, Mist, das ist mit Höhenangst so garnicht mein Fall, am anderen Ende vom See angelangt wieder die Touris aus fernen Ländern - mit dem Boot übergesetzt und ich steige wieder an, steil, und es hört scheinbar nicht auf und wird ein 3. Mal immer wieder zu abschüssig, zu ausgesetzt für mich. Ich erreiche vor der Dämmerung Markus und sein Team, die in einer Diensthütte am südöstlichsten (Dunkel)Ort Deutschlands ein leckeres Menü zauberten.
OL-unkartierte Burg im Burgenland "hinterm" Zoo
der Gesamtleiter mit Interesse am DD Stadt-OL
Am nächsten sehr frühen Morgen ist alles in Nebel gehüllt und es wird tagsüber sehr nass. Ich schließe meine Runde um den Königssee mit einem letztem Klettersteig nach einer längeren, touristischen See- und Wasserkunde- und Regenpause, ich der ich vorm Regen pausiere, nicht er vor mir, und sage mir, nie wieder solche gefühlt hauchdünnen Wege an den Wänden, nur welche ohne Absturzgefahr im Wald.
Ein Reisetag mit Zügen und Bussen bis Philippsreut und dann ging das abendliche Wandern über die Grenze in den Böhmerwald erst los, nur 16km, keine 26, und keine 2600 Hm, vielleicht nur 260, und keine Klettersteige. Beim Wandern erlebt man mehr und lernt man eigene Grenzen kennen.
Und auf Zeltplätzen lernt man (OL-)Leute kennen - und beim OL oder trifft Bekannte.
die Kraft des Wassers, Ochsentaler Gletscher ade, Hallo Klimawandel
Ein junger Bekannter meinte nach erneuter Wanderung zur 1. Etappe, ich sähe ausgeglichen aus. Von missgestimmten Leuten ließ ich mir das aber fast gleich wieder nehmen. Der 1. OL lief, bis ich einen guten, jungen Läufer auflief und meinte, ihm schnell davonlaufen zu müssen - ohne Ahnung wohin. Egal, ein junges belgisches Paar lud mich alleine auf dem Zeltplatz wieder angekommen zum Essen zu sich, wie herzlich. Am 2. Tag nahm ich schon wieder alles mit mir und der Mittel-OL lief super, ich wurde 3. und spontan wurde ich zu Miguel und lief mit einem Potsdamer Team die Knödelstaffel und kam als 3. wieder - und nahmen sie mich mit über die Grenze.
viele (Zoo)Tiere und zwei Schutzengel
Der 3. Lauf lief so mittelmäßig, der 4. im Niesel auch, aber das Gelände gefiel mir, intakter Gebirgswald. Zum Trail-O kam die Sonne raus, fühlte ich mich aber teils unsicher und unter Druck, den ich beim OL seltener mehr spüre. Ein Erlebnis war es, gerade auch in Vorbereitung auf den eigenen Trail-O auf der Festung Königstein.
Zum Schlussetappensprint in Grafenau kam die Sonne und auf dem Heimweg die Erschöpfung. Gesamtplatz 7
Ein Tag Bewegungspause zu Hause.
Nach heftigem Schauer fuhr ich mit dem Rad los und durch die Sächsische und Böhmische Schweiz nach Ceska Lipa, so 110-120km. Beim (lange) Radfahren erlebt man mehr und lernt man eigene Grenzen kennen.
Fingerschnippen und entnazifiziert?, Österreich
Ein bekannter Zeltplatz, am Morgen vor der 1. Etappe ein Chemnitzer im Alter meines Vaters, der mit dem Rad durch die Welt fährt. Wir unterhielten uns 1h, dann musste ich aber los. Ich kam mit meinem Rad nicht durch den Zieleinlauf, ich verlor mein Zelt im Wald, ich rannte zum Start und eine sehr gute, schöne Mittelstrecke in felslosem Gelände. Platz 6 (nicht alleine) in einem stärker besetztem Elite-Feld als bisher. Das Zelt hatte ich wieder, aber die Zeltsymbole in mapy sind Hütten bei Stare Splavy, dem bekannten Ort des Prague Easter. Ich sehe eine Zeltplatzwerbung in natura, mein Handy kann eh nicht mehr, ... bekannte Ecken und noch eine weiter und ich bin da.
ein lyrisches Kleinod am Rande des Foto-OL in Salzburg
Die schnelle Lang am Tag darauf läuft abermals super, macht Laune, wieder 6. Ich radle über Mimon, durch Regen, einen höhenreichen Felswanderweg und um den Machasee zurück, fühle mich durchs Telefon verbunden, da meine Schwester anrief. Ich setze um, auf zum Felswaldsprint, der Ehrgeiz packt mich, mir passieren im hohen Tempo Schlenker und ich loche einen falschen Posten, einen, den ich erst später habe. Die Zeit hätte genau gepasst, um meinen Gesamtrückstand bei 0 zu halten, zeitgleich in dem Lauf mit dem Führenden. Das Missgeschick erdet mich. Ich radle nach Novy Bor und mache unbeschwert den rasanten Foto-OL mit, das Fotomotivfinden dauert mal, geht mal schnell, hey, immerhin Platz 3 in der HE von denen, die den kurzweiligen Spaß mitmachten. Kerstin gewinnt herzlich lachend sogar eine Foto-OL-Medaille. Ich zelte ein letztes Mal vor den Wohnmobilen von Bekannten und Kindern, die die Welt erleuchten lassen.
mit Feen, Elfen, Zwölfen und Nixen am Tappenkarsee, Foto von K. Trueslove
Einmal fahre ich mit dem Bus zum OL, es läuft nicht so gut, der Flow ist raus, ich bin erschöpft, leer gelaufen, kenne das Gelände vom letzten Jahr, als ich hier noch, 13 Wörter Tschechisch könnend, Tschechischer Vizemeister in der H35 wurde, lande im Mittelfeld. Nachmittags schwinge ich mich noch einmal aufs Rad und spüre noch einmal Momente von Freiheit, wie gelegentlich in Bewegung im vergangenen Monat. Ich wandere durch Felsen, es wird etwas lang. Es regnet leicht. Die Burg ist schon geschlossen. Die Bier-(OL-)Staffel habe ich absichtlich verpasst. Das ist hier in Tschechien wie alles beim OL entsprechend größer und geselliger als bei uns.
Paprikaente zum Berghüttenfrühstück
Die letzte Etappe, immerhin einiges später, als wenn ich im Jagdstart gelandet wäre: Mit dem Blick in die Startliste durchfährt mich ein Lächeln und bin ich motiviert: ein bekannter Tscheche startet 2min hinter mir, war vor Jahren mal kurz mit meiner Schwester liiert, Staffelweltmeister, letztes Jahr gewann er die hiesigen Meisterschaften vor mir und dieses unterstützte er das deutsche WM-Team. Ich laufe holprig los, verliere auf den ersten 3 Posten 2min, denke schon, er überholte mich ungesehen, aber er ist gerade nicht fitter, läuft aber sicherer, nach meinem letzten Fehler in der Mitte der Strecke, sehe ich ihn hinter mir und es ist, als legt sich ein Schalter in mir um: Ich laufe sicher und ihm davon, schließlich fast wieder 2 min. Wir reden kurz im Ziel. Ohne meine Fehler "wäre" ich laufzeitmäßig vorne mit dabei gewesen, egal, die Fitness passt und es machte mir Freude. Und das zählt. Ich danke - diesmal Miloslav - für den 3. Mehrtage-OL. Und radle heim, mit Früchtepflück- und Tafellesepausen, es dauert nur einige Stunde, bis zum Dunkelwerden.


Erinnerung an Kulturvernichtung in Salzburg
Beim Aussichtsreich-OL schätzte ich doch noch einmal mehr Höhenmeter, ganz hoch auf den Zirkelstein. Mal sehen, wer ihn zum TUMOL nutzt.

Sophies "Stadt-OL-Herausforderung" nahm ich mit in die Sammlung hier auf.

 

 

 

  

Königssee im Berchtesgadener Nationalpark
In Graz und Umgebung gibt es Festpostennetze.
Vielleicht nutzt der AOD (Austrian O Days)-Gesamtleiter einen Dresdner Stadt-OL auf der Durchreise?
Er staunte über die Angebote und fragte mich, ob wir von der Stadt für die Stadt-OL unterstützt würden. Wäre für mich vielleicht nicht schlecht.

In Hartberg, dem Zentralort der AOD-Waldetappen, gab es tatsächlich so eine Art Graffiti-Stadt-OL ohne OL-Karte, den eine bekannte Chemnitzer OLerin zeigte.

knapp 1000m weiter oben und reichlich Höhenängste hinter mir
Danke an Nina, für deinen Salzburger Foto-OL. :) Anderen geht es wie mir: Karten und Fotos veralten. Das Meiste passte aber noch gut und fand ich.

Der besondere Foto-OL bei Bohemia wird vielleicht auch gleich mal hier von Trainerinnen kopiert.

Das ganze Mehrtage-OL-Erlebe schrieb ich auch sachlicher und allgemeiner.

Freyunger Junge, lauscht taub dem stummen Spiel des Pfenniggeigers

Am Dienstag nutzte eine durch OL-Bekanntschaft bekannte Lehrerin mit einer Schwimm-ÜL-Gruppe meinen Fenster-OL. Hier fehlten die Km-Angaben, die ich ergänzte. Die Gruppe schaffte die kleine Runde in 1:10h, fand es super, war sehr dankbar.
Ich bekam ein Foto, auf denen die Karten in die Kamera gezeigt werden. Aber Gesichter darf man ja nicht einfach ungefragt ins Netz setzen.

Eine andere Lehrerin mit OL-Verbindung nutzt nächste Woche mit Schüler*innen wohl meinen Labyrinth-OL. ...

Dresdner Grundschulkinder haben eine Radiosendung, die schon zuvor (in Leipzig) ausgezeichnet wurde, über Nazis gemacht.

ebenda, deutsches Kreuzritterkreuz - blau immerwährend nach rechts
Gestern hörte ich einen Mann im Radio sagen, dass uns Menschen unsere nächsten Generationen seines Erachtens nach egal sind. Klima- und Umweltschutzkonferenzen entschieden über weiche Abkommen. Entscheidend ist, dass wir Auto fahren und Handys nutzen, Gas und Erze aus der Erde geholt werden.
Und später hörte ich noch, dass das Universum aus dem Nichts entstanden sei und am Ende wohl Nichts würde.

Altes verschwindet im Gegenwärtigen, auf dem Fußweg in Böhmen zu den BF5D
Und vorgestern wurde mir ein 2300 bis 3100 Jahre altes chinesisches Kriegsgedicht vorgelesen, das ins Mark und Herz geht. Erstaunlich, was die lange Zeit und Kultur"revolution" in China überstand.
Letzte Nacht (bei uns nachts) starteten die World Games in China, darunter OL. Und auch China rüstet sich auf, so wie die USA, wie Russland, wie Länder im von uns sogenannten Nahen Osten, wo Menschen ausgehungert werden, und wie Europa, in dem wir friedlich orientierungslaufen. 80 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Japan.
Bringen Petitionen was, Spenden an mutmaßlich gutmenschliche Organisationen?

Achtung Kinder, auf dem Radweg zu Bohemia 5 Days, im Straßengraben Rehe
Heute trage ich mit anderen den Trail-O aus, den ich ein fünfachtel Jahr lang (mit) hauptverantwortlich organisierte. ...

ausgestorben, ausgestopft, vorm Novy Borer Foto-OL fotografiert






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