31. Mai 2018

Welt auf für Weltorientierer

Foto-OL-Foto mit freundlicher Erlaubnis der VHS Dresden
Am 14. Mai war der (Deutsche) Tag des Wanderns, am 22. Mai (Internationaler) Tag der Artenvielfalt, am 26. und 27.5. der Lange Tag der Stadtnatur in Dresden und vom 23. bis 29.5. World Orienteering Day (WOD). Nichts was keinen Tag hätte, um Aufmerksamkeit zu erhaschen und dadurch existiert schon wieder ein Überfluss an Informationen und Mach-was-Angeboten. Manchmal braucht es besser auch einfach mal Pausen. Wie wäre es mit dem Tag der Pause? Ist das der Sonntag noch? – Der nicht für groß Geplantes, Durchorganisiertes draufgeht? Oder muss man erst krank werden?

Schulfrei, Ferien, Urlaub. ... Was bedeutet Urlaub in Afghanistan? Warum Afghanistan? Wo liegt das überhaupt genau? Schon mal geschaut?! Einige Afghanen sind hier, sind Menschen. Das man das überhaupt betonen muss! Sie sind hier, auch weil deutsche Waffen dort sind, in ihrem Land, und durch Menschenhand und gefühlskaltem Verstand morden. ...

Naturerlebnistage. Bitte schön nur an diesen Tagen (Natur er)leben? Eine Realität: nicht wenige (deutsche) Kinder haben Heuschnupfen und Angst vor Ameisen.

OL ist Naturerlebnis, in der Stadt sicher weniger, dort eher Kulturerlebnis, ist „psychosomatische“ Bewegung (im Sinne von Gesundheit), ist sich Zurechtfinden (in der Welt und für manche im eigenen Leben), soll nicht nur für eine Elite sein, nicht nur für (gebürtige) Europäer. „OL für alle!“ Bzw. ist es günstiger, dass manches, mancher Sport nicht so groß ist, damit er und es nicht so kommerziell, kommerzialisiert wird. Und Einzelne dadurch kaputt gemacht werden, sich kaputt machen.

Um im Kleinen zu bleiben: Im Rahmen des WOD war auch Dresden ein klein wenig weltoffen (WOD = genauso: Initiative Weltoffenes Dresden), was den OL angeht: Es spazierte eine kleine Gruppe aus Deutschland, Syrien und Kurdistan (gibt es für Kurden und gibt es nicht für einige Länder, durch die sich das kurdische Siedlungsgebiet erstreckt) sowie Männer und Frauen mit (analogen) Karten durch die Innere Altstadt, suchten Standorte auf, um fotografierte Details ausfindig zu machen. Und unterhielten und verhielten sich dabei, als wären sie alle Menschen. Ach, sind sie ja! „Aber nicht wieder eine historische Stadtführung?!“ Es wurde gescherzt und gelacht, vorgesagt und nachgedacht. OL ist Freude am Spiel und Spielen ist Lernen. Und was kann mensch Wesentlicheres lernen als ein friedliches Miteinander? Überall auf der Welt.

„Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.“ – M. Mead

Die Gruppe bestand aus (ehrenamtlichen) Lehrern und (erwachsenen) Schülern des Intergrationsprojektes ABC-Tische des Umweltzentrums Dresden. Kein Weltverbesserungsprojekt, sondern schlicht: vorallem Nachhilfe in deutscher Sprache und gelebter Frieden.

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