Güntzstr./Marschnerstr., Stolpersteine der Familie Kastner |
Die Dynamo-Fans am Freitag am
Straßburger, von 1951 bis 1990 Fučíkplatz, davor Stübelplatz, waren viel mehr
als wir, aber wir erlebten vielleicht viel mehr als sie, zumindest viel Guttuendes,
Ernstes, aber wir lachten auch.
Wird da eine neue Moschee
gebaut oder „nur“ ein Wohnhaus? Was macht manchen Menschen Angst vorm Islam,
vor Menschen, die von woanders stammen? Selbst ohne Religion ist da eine Kraft,
durch die alles entstanden ist. Das interessiert genauso Wissenschaftler*innen.
Menschen sollten einander kennenlernen, das ist ein Anliegen des Jane’s Walk
Festivals.
Namen von Straßen und
Gedenkorte sind wichtig für eine lebendige Erinnerungskultur. Wenn etwas
umbenannt wird, weggerissen, neu gebaut, dann verändert das. Genauso macht (falsche,
übertriebene, einseitige) Berichterstattung Stimmung, jede Erinnerung, Aussage
über Vergangenes beeinflusst die Zukunft.
Vor einer Baustelle wurde beim 2. Stadt-OL ein Gedicht vorgelesen, „... Es blüht dort zwischen den alten Häusern in der Bombenlücke ein Baum“.
Vor einer Baustelle wurde beim 2. Stadt-OL ein Gedicht vorgelesen, „... Es blüht dort zwischen den alten Häusern in der Bombenlücke ein Baum“.
Striesener Str., Nähe Stolpersteine des Ehepaares Hann |
Am Samstag regnete es – bis sich
eine kleine Gruppe vom Kulturpalast, der zum Glück nicht abgerissen, sondern
saniert wurde (war ja auch vieles gut in der DDR), aufmachte, um beim neuen „Geschichts-OL“
kleinere, unscheinbarere geschichtsträchtige Orte in der Dresdner
Altstadt zu entdecken.
Auf dem Postplatz, wo mit „Gemeinsam
für Vielfalt!“ gegenwärtige Geschichte geschah, wurde am Theater u.a. die erste
von drei Tafeln des „Dresdner Revolutionsweges“ besucht. Auch zwei Tafeln
vom Maiaufstand vor 170 Jahren sind in der Inneren Altstadt zu finden, zwei
weitere mit Hilfe des Kultur-OL auf der Altmarkt-Seite/-Karte. Zur Erinnerung an
den Einsatz – mit dem Leben – für eine (sächsische) Republik/Demokratie findet
am Donnerstag, 9. Mai 2019, 11 Uhr auf dem Alten Annenfriedhof eine
Veranstaltung statt, wo noch Gräber von damals Gefallenen und standrechtlich
Hingerichteten zu finden sind. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, vergessen
wir das nicht?!
Die Tolerade zog in die
Neustadt, viele junge Leute, viele, die tranken, rauchten und tanzten. Alkohol
mögen etliche konservative bis stark rechtsgerichtete Leute auch. Nicht jede Flasche
wurde abgestellt, manche lag auch zersplittert in den Bahngleisen. Was ist Spaß
und Ausnahme und wo fängt Entgleisung an, wo wird es verrückt, wenn für Naturschutz
geworben wird und gleichzeitig Naturverschmutzung „dafür“ stattfindet?
Am Sonntag führte ein anderer
Jane’s Walk von der Synagoge auf die Brühlsche Terrasse, wo Juden „irgendwann“ in
den 30er Jahren nicht mehr sein durften. Wir dürfen nicht müde werden, vom
Holocaust zu erzählen, wie er „klein“ anfing, wo er endete – vom Bespucken zum
Genozid.
Noch ein
Veranstaltungshinweis: Ab Mitte der Woche ist „Wald auf dem Neumarkt“.
In Dänemark sind die Menschen
glücklicher? Vielleicht liegt es ja u.a. an freien Festpostennetzen.
In der Dresdner Heide hängen derzeitig
zumindest vorübergehende Nacht-OL-Festposten.
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