Münchhausen? Foto: A. Woy |
Mache ich ihn wegen der Natur, der Herausforderung, der Bewegung und auch, um schneller als andere zu sein, mich mit ihnen zu vergleichen?
Weswegen machen ihn die Spitzenläufer und -läuferinnen?
norwegische Kirche im Riesengebirge |
Derweil findet das mindestens 30. Sommertrainingslager des Sachsenkaders OL statt. Eine Betreuerin schreibt wieder davon.
Ich war gerne Teil des Ganzen, als Jugendlicher, als (junger) Erwachsener, als "Häuptling" (Landesjugendfachwart), legte Bahnen, druckte Karten, setzte Posten, ...
Kinder zuerst, im Hintergrund die Schneekoppe |
wohin der Weg trägt, entscheiden die Bohemien |
Was verpassen wir, wenn wir durch Stadt und Wald flitzen?
Manchmal meine ich, schicke Denkmäler (mögliche Stadt-OL-Posten :) sind mir lieber als Menschen. Sie sind ruhig, "berechenbar", unvergänglicher (auch nicht unvergänglich), aber eben auch tot.
Am Ende sind es doch lebendige Begegnungen:
der vertraute und lachende Student aus dem Verein, der ehrenamtlich beim Weltcup hilft,
die ukrainische Nationalläuferin, die applaudiert, als die gebürtige Russin, jetzt Schweizerin, 2. wird,
bekannte Gesichter, die grüßen,
der Freund, der spricht, was er wahrnahm und wahrnimmt,
die (wahrscheinlich wohlhabende) Schweizerin, die OL-Schuhe wegwirft, weil sich die Sohle abgelaufen hätte, der, der die Schuhe rettet, und die Tschechin, die sich für ihren Sohn freut, dem sie die noch guten Schuhe geben kann,
der deutsche Nationalläufer, der an Althergebrachtem zweifelt und dem Freude am OL wichtig ist,
die ehemalige Nationalläuferin, die ein wenig schwelgt, ein wenig bereut,
der ehemalige Jugendnationalläufer, der es nicht leicht hatte und dem ab und an OL in Tschechien zu laufen Freude bereitet,
(ältere) OLer, die ernst sich grämten, da sie Posten gesucht, die langsamere Route gewählt, zu wenig auf der Karte erkannt hatten. Beim Weltcup freuten sich die Sieger und Siegerinnen (eine schaut auch gewinnend noch sehr ernst). Und die anderen? Die ersten 3-6 meist schon noch. Aber der "Rest"?
Ich bin davon keineswegs ausgenommen, gewann 3-mal deutlich (u.a. Wein) und tat bei der letzten Etappe so was "Unnötiges", wie absichtlich den Endposten wegzulassen.
Schon der Gedanke daran gestaltete den Lauf anders: Ich sah mehr, mein Blick weitete sich, etwas entspannte sich, auch für die O-Aufgaben, lenkte auch davon ab, und ließ mich fragen, worauf es ankommt, wer ich bin, was übrig bleibt ohne sportlichen Erfolg.
Unbedacht: es "greift" andere an, rüttelt, wenn auch für die meisten unbemerkt und unrelevant, am System, für Momente am "Weltbild" derer, die es mitbekommen. Oder es seien meine Faxen. Die Masse macht dagegen keine? Haha.
Genauso wie Kritik(er) am Gesellschaftssystem angefeindet und bekämpft wird/werden, damit es bleiben kann, wie es sich nicht halten kann?
Mir fällt es (auch) schwer, Entwicklung und Wandel zu begrüßen, damit bin ich wenig allein.
Blüten, Steine hören, Musik, Musen sehen - in Ceska Lipa |
Bewahren wir den Amazonasregenwald, der noch intakt ist?
Hier soll ein (Auto)Chipwerk gebaut werden, das ein Haufen Wasser verbraucht, das so schon fehlen wird - mit Milliarden Euros (aus "Klimafond" des Landes) gefördert und so einen "Klimafreundlichaufkleber" erhält.
Lebensstil und Klimakrise kann nur zusammen gedacht, vielmehr zusammen beeinflusst werden, und ich glaube, es kann Gewinn sein.
Und dort, z.B. etwas weiter im Osten, erschießen Soldaten einander, die Männer und Menschen sind und waren, die fühlen oder fühlten, die scheinbar nicht zählen, wenn nicht um sie getrauert wird, wenn sie sozial abgeschnitten wurden oder nur Helden oder "Hunde" sein dürfen, wenn nicht bedauert wird, dass sie fehlen. Und so zieht sich der Krieg, verwüstet und verwundet, Meter um Meter, Tag um Tag, für Generationen, global umspannend. Und alte Krisenherde platzen neu auf. Und die Opposition töte ja so viel besser, täte, wollte ich schreiben.
Und manche Männer markieren ihre scheinbare Männlichkeit mit Dominanz und Gewalt und verstecken dahinter Angst und alles Fühlen.
Was bliebe übrig, nähme man ihnen, nehme man mir alles Äußere weg?
Aber wir sind nicht und können auch nicht alle "Buddas und Yogis" sein, die von Licht und Almosen leben.
Kann es reichen, ein paar Schmetterlinge aus Häusern und Schnecken von der Straße vor dem Tod zu retten, ein wenig Müll aus dem Wald zu tragen, zufrieden zu sein?
Ausgewählte und zu postenärmeren Trainings verbundene Nacht-OLs sollen zu Beginn der neuen Saison unserer Vereinsjugend dienen.
Zuletzt, auch wenn es erweiterungswürdig ist und vielleicht doch nicht genutzt wird: hier der "Wer-wie-was-OL" durch Übigau.
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