30. Januar 2021

Teilweißer Winter ohne Ruhe

altes Handyfoto: Altstrehlen mit Laterne und Herrnhuter Stern

Das Jahr 1 Corona ist vorbei. Es schneit und regnet, Kristalle zerfallen. Frau Holle gestaltet sie.

Was tue ich für meinen Lebenserhalt? Die Viren reproduzieren sich ohne zu leben.

Wie viel Natur richten wir Menschen mit unserer Natur zugrunde?


Ist die Heilige Nacht noch heil, heilsam, wenn nicht dunkel, wenn wir nicht in ihr schlafen?

Weihen wir Weihnachten oder nur noch den Konsum – nun online und machen einzelne noch reicher und mächtiger?

Sind die Rauhnächte noch rau? Zwingt, bringt uns nichts mehr zur Stille, außer der Tod? Haben wir fast jede Demut vor dem Leben verloren? Regiert uns die Angst? „Tat“ sie das nicht immer?

Haben wir Menschen alles vereinnahmt? Können wir nicht anders?

Haben wir Licht gemacht, um nachts zu sehen, und Feuer, um uns und andere zu wärmen (weil wir unser Fell verloren, um attraktiver zu sein?), später Essen genießbarer und verdaulicher zu machen, und Tiere, die uns fressen würden, damit fernzuhalten?!

Viren mutieren und das nicht nur anderswo, es ist ihre Natur, sie sind nicht gegen uns und dass sie uns brauchen, können sie nicht wissen. Können wir von ihnen lernen? Wenn ja, was?


Es (was auch immer) allen recht machen, geht nicht, also mache ich es mir recht, komme meinen Bedürfnissen nach – welchen, welchen zuerst und wie? Ist das weise oder auch wieder ökologisch Scheiße?


Foto-OL-Posten 8 im Zwinger unter einer Baustelle verborgen

Zum OL: Training findet individueller denn je statt oder digital, was kein echter sein kann. Ich sehe kein Heil in Technologie und mehr Digitalisierung, sondern vorteilbehaftete Verschiebung, die uns an den Abgrund brachte und noch mehr bringt.


Schweizer*innen nutzten den letzten Sommer für das Erklärvideo NORDA: OL-Kartelesen für Anfänger*innen bzw. Einsteiger*innen.


Die Dresdner Innenstadt wurde zur „Geisterstadt“. Krähen „übernahmen“ sie. Mindestens zwei liefen in Begleitung hindurch, guckten genauer hin, entdeckten, ein Denkmal ist weg, und nahmen ein anderes, eine menschliche Skulptur aus Holz interessiert, erfreut mit auf, verbesserten die Karte.


Und die Studierenden aus anderen Ländern, liefen sie den Photo-O? Ich weiß es nicht und fragte nach. Vielleicht verkrochen sich lieber alle, weil das angeblich sicherer sei. … Sie hatten sehr viel Spaß, mindestens zwei, die sich zurückgemeldet hatten, nach Aussage der Kontaktperson.


Ein anderes, dort ansässiges Paar (Vereinsmitglieder) lief durch Hellerau, dankte für den Garten-Stadt-OL, weihte ihn damit ein. Ein anderer OLer verschenkte diesen weiter. Auch hier wurde durch Hinweise korrigiert. Die Naturtouren „Natur. Erlebnis. Räume.“, die 2020 ausfielen, bei denen der Garten-OL der 2. Teil (m)einer ist, bekam formal grünes Licht für 2021, können also hoffentlich im Sommer stattfinden.

 

Vielleicht machten wie angedacht auch andere, ältere Orientierungsläufer*innen „nebenan“ den Kur-Forst-OL im Kurpark Klotzsche, dessen Grundkarte verbessert wurde. Wer weiß, das Netz muss und kann nicht alles wissen. Aber ich weiß, dass es noch viele alte Menschen gibt, sehe sie, sehe sie sich bewegen, im Wald. Alte Menschen sterben, das ist Natur (wie sehr verhindern wir das, versuchen es), aber viele werden auch relativ gesund alt.

 

Mindestens (m)ein Elternpaar nutzte vor Weihnachten noch den Fenster-OL am Weißen Hirsch. 

Und zu Neujahr liefen welche durch die Heide und sahen neu nachgezeichnete Wegzeichen. Ideen gibt es viele, wie dass derartige Stadtwald-OL einem Kindergeburtstag dienen könnten. 

 

Und der Sterne-OL? Den machten mitbekommen ein paar (kleingeschrieben), aber weniger die Fragen sich beantwortend (außer der Testerin). Nun ja, flinke OLer*innen halt, rennen lieber von Zuhause aus hin und zurück, durch die Stadt und kommen so nebenbei auf einen Halbmarathon. 

 

Im Märchen-OL in Altstrehlen, durch das der Kaitzbach fließt, wurde ein mythisch anmutender Posten ergänzt.

Schnee! (Kinder-)Freude am 14.1. in der Nähe der Heidemühle

Indes sollen OL-Karten wieder katalogisiert werden und kommt die Welt der Dokumentation ihres Niedergangs nicht nach. Und gibt es die Idee Festpostennetz im Ostragehege. Was ergibt wie Sinn? Wenigstens Freude sollte es machen – aber nicht auf Kosten anderer.

Auch Laufrunden abseits des Bebauten, Versiegelten – wie es oft und öfter zu lesen ist – werden sich ausgedacht in der Ermangelung von Läufen weiter weg und Wettkämpfen. Können uns Einschränkungen nicht auch innovativer machen? Bewirken sie das nicht immerfort, und wir lösen uns aus ihnen, um neue zu schaffen?


Zuletzt noch ein Hinweis auf einen Bericht über Martin Nolte, der für dieses Projekt zu rechtlichen Fragen Antworten gab, und Mitte der 90er 2-mal den 24-Stunden-OL mit dem USV TU Dresden lief. Auch in Wikipedia schrieb wer was zu ihm.

Und zu allerletzt noch ein bisschen spannende ((west)deutsche) OL-Geschichte.

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