10. Oktober 2021

Früchte ernten und sammeln

Klettern, Wandern und Rennen in der Sächsischen Schweiz
Manchmal vergeht viel Zeit von der Aussaat bis zum Ernten und dann ist sie doch scheinbar plötzlich vorbei.
So war es auch mit dem Garten(stadt)-OL (leicht aktualisert) und der im letzten Sommer geplanten Naturführung dort im Rahmen von Natur. Erlebnis. Räume. des Natur- und Landschaftsführervereins Sachsen in Kooperation mit Alltag Neue Heimat des Umweltzentrums Dresden.
Trotz reichlicher, aber wegen kurzfristiger Werbung, vielleicht auch wegen Corona nahmen wenige teil. Aber oft sind wenige Leute mehr Zeit mit diesen.

Hier unsere Route bei blendendem, warmem Sonnenschein und kühler Trockenheit/trockener Frische, in späterem (als die letzten trockenen Jahre) Herbstlaubfarbenanfang und im blumenblütenfarbenfrohen Altweibersommer samt Gesprächen über die Welt, Geschichte und Naheliegendes, Nahestehendes und Nahewachsendes:
Mit eigenen Augen und Füßen erfuhren die Teilnehmenden zu Beginn etwas über die Kleingärten, die ab der Industriealisierung und besonders nach dem 2. Weltkrieg zur Selbstversorgung diente, und einiges über die sandige, halboffene Beschaffenheit der Hellerberge (insgesamt rund 30m Steigung auf Forstpfaden), welche speziellen Pflanzen und Tieren wie der Zauneidechse, dem „Russischen Bären“ und dem „Schmutzfinken“ eine Heimat bietet, nachdem sie lange militärisch und zeitweilig als Flugplatz genutzt wurden – und mit denen man mehr als ein Gefangenenlager verbindet. Am Denkmal des Försters, der die Dresdner und Junge Heide sowie den Heller als Schutzgebiete bewahrte, luden Bänke zum Verweilen ein, bevor es aus dem Wald in die Außengelände der historischen Deutschen (Holz-)Werkstätten ging, durch die das ursprüngliche Hellerau entstand. Eine Reihe an Reform-Architekten schuf eine Reihe von Arbeiterhäusern samt Gärten in eigener Formsprache. Sehenswert an der Stelle sogenannte und passierbare Mistwege (Gartenwege) hinter den Häusern. Vom Marktplatz ging es vorbei an Weltmusterausstellungshäusern zum als Gondler bezeichneten „Dorf“-Teich, bevor wir auf eine neue Streuobstwiese gelangten. Das berühmte, internationale Festspielhaus im Norden von dieser bietet der Kultur- und Kunstszene Raum und seit 2016 mit seinem Garten auch Migranten und Migrantinnen einen Ort der friedlichen Integration. Ein Denkmal in diesem erinnert an einen deutschen Sportler, der durch das NS-Regime umgebracht, und eine nahe Hauptstraße an einen deutschen Menschenrechtler, der nach dem ersten Weltkrieg von Mitgliedern der preußischen Armee ermordet wurde. Am Park „Rentnerhügel“, der zur wilden Hälfte neuen Einfamilienhäusern wich, lag es nahe nach etwa 5,7km mit der – derzeit – Linie 13 zurückzufahren.
Alle waren ausdauernd und kamen noch mit zum dörflich anmutenden Rand des Stadtteils Klotzsche (Altklotzsche) und sahen, wem die kleine, alte Kirche mal „Asyl“ gewährte. Und wer da noch so neben Menschen lebt und wirkt – zum Schluss sogar, wer nicht dort war. An der Haltestelle Am Hellerrand wurde die Tour offiziell beendet.

weitere Naturtouren an den folgenden Samstagen

Was sonst noch?
Borsbergmeisterschaft der OLer am sonnigen Sonntag, 10.10.

Die Karte Weißer Hirsch wurde für die Kreis-Kinder- und Jugendspielen dort aktualisiert und ist es jetzt auch für den Fenster-OL.

Nach der OL-Saison wird geplant: für einen OL für Polizisten, einen Schul-OL in der Heide, das 2. Abschluss-(Kinder- und Jugendtraining)-OL-Training, den 6. Dresdner Sprint-OL und den Klassiker Vielposten-OL, für die OL-Vereinsmeisterschaften, den Kinder-OL dazu und meinen nächsten Wichtel-OL (auch für Schüler und Kinder), der wohl das nächste Stadt-OL-Angebot beinhaltet.

Und wieder wich eine Baustelle einem neuen Innenhof und stolperte ich nebenbei über ein umgesetztes Denkmal. (Ein ehrliches Hoch auf Bauarbeiter, Hoch- und Tief-, Innen- und Außenbau, und auf Pflege- und Reinigungskräfte! Arbeiten, die andere aus anderen Ländern „uns“ wegnehmen und wir nicht machen wollen?!)
Das betrifft den Kultur-OL (und den Geschichts-OL). Wenn das meine Lohnarbeit wäre, wäre es längst aktualisiert ...
Aber manchmal kommt man weder mit dem Säen noch mit dem Ernten (rechtzeitig) hinterher. Und gibt's noch anderes im Leben. Zum Glück.

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