20. November 2025

Stadt, Wieland, Fluss ... Pulsnitz

Große Röder bei Kleinwachau, Bachlauf, OL folgt, Foto M. Sch.
Jetzt drücke ich auch noch Pulsnitz meinen Stempel auf. Pulsnitz, kriechendes Gewässer.

Da stehen einige interessante Skulpturen im Park und Figuren in der Stadt. Auch ein paar Lebkuchenfiguren. Postenkreiste ich die ein? Vielleicht, vielleicht nicht. Lebkuchen. Pfefferkuchen. Es gibt beide. Früher waren die nach Nudeln meine Leibspeise. Lebkuchen. Beim Langlaufen. In schneeweißer winterlicher Frische war mir das die beste Energie.

eine Tafel weise Zartbittersüß bitte
Und es gibt etliche Infotafeln zu Kultur und Geschichte des Ortes und der Umgebung samt Natur. Und Tafeln mit Sinnsprüchen, die anlässlich Neugeborener mit jungen Bäumchen in die Erde "gepflanzt" wurden. Die im Gebiet der Karte, die ich maßgeblich (mit) erstellte, schaute ich mir genauer an. Tafeln assoziiere ich schnell mit Schokoladentafeln. Und Schokolade ziert einige Lebkuchen, passt also auch zur Pfefferkuchenstadt, in der heute über 150 Leute dem OL frönten, inklusive einiger zum ersten Mal.

Und so erstellte ich mit der Karte gleich noch zwei Pulsnitzer Stadt-OL für Genießer*innen, die nicht nur durchhetzen (wollen). ;-)

25.11.: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Gendern, ja, nein, langsam traue ich mich das gegenüber manchen, gegenüber dem Land, dem Ländlichen nicht mehr, obwohl es gerade da umso wichtig ist. Wer alle anderen zwischen starren Mann- und Frauenrollenbildern ausschließt, schafft diese engen Gebiete, aus denen Menschen ausbrechen müssen, um frei zu sein.

Auf eine der Spruchtafeln schmierte wer "Jude", als sei es ein Schimpfwort, das es für einige war und ist. Informationsschrift wird negativ in stählerne Tafeln gestanzt (oder wie geschieht das?), um Vandalismus nicht zum Opfer zu fallen.

In Japan haben sie weder Mülleimer noch Müll in der Öffentlichkeit. Wenn es Anstand hat, braucht es keine Nachsorge.

Du siehst aus wie Sid.

Ich habe Vorurteile gegenüber dem Ländlichen, wo eine Mehrheit die AfD wählt und so Ja zu Nazis sagt, auch wenn einige derer Nein meinen und sich endlos angegriffen fühlen, obgleich die Nazis alle, die nicht in ihr verkapptes, kleines, hassendes Weltbild passten, angriffen, aufs Schärftste, aufs Äußerste. Sie, mitunter unsere Vorfahren, haben millionenfach gemordet, unvorstellbare Massenmorde an Mitmenschen normalisiert. Ich gebe Hannah Arendt (inzwischen) recht: Das Böse ist banal, es ist nah, es ist da, es ist niederträchtig, kleinlich, schwach und kann alle befallen wie eine Krankheit. Aber Vorsicht, es ist eben nicht mit einer anderen Krankheit, nicht einem anderen Böse auszurotten - genau darum geht es. Kein Krieg wurde je mit Waffen gewonnen, allerhöchstens beendt, verschoben, verlagert. Kriege sind nicht zu gewinnen. Nur Frieden kann gewonnen werden. Und genauso werden wir keinen Frieden mit der Natur um uns und in uns finden, wenn wir weiter an ewiges Wachstum, an unaufhaltsamen und edlen Fortschritt und dem Heil im Digitalen glauben und uns gegenseitig damit vorbrügeln und mit Höher, Schneller, Weiter vorpreschen. Da vorne ist ein Abgrund und es neigt sich schon. Kippunkte. Der erste von neun (Korallenriffe - Korallen sind übrigens Tiere in Verbindung mit Algen, die wiederum Pflanzen ähneln.) ist wohl schon und reißt vielleicht das ganze Tischtuch mit dem Silber und Porzellan mit sich. Viele wissen es. Vielleicht sind wir zu dumm. Es sieht nicht gut aus, um unsere schöne Welt. Ich sah und hörte in den letzten Tagen in Theatern, Filmen, auf und vor Kinoleinwänden und im Park sowie auf der Straße viel Schönes, Schlaues, Schlimmes, Schreckliches. Nazi, du wärst ein (Binnen)"Flüchtling" in einem Land, das durch Klimakrise oder Krieg, in dem du nicht der Bewaffnete bist, untergeht, im wahrsten Sinn untergeht, an einem Ort, an dem der letzte Brunnen versiegt. Das Salzwasser, durch Süßwasser geschwämmt, frisst die Bauten der Menschen wie eine Bombe Lücken reißt. Es lohnt schlicht an einigen Orten null kommen nichts mehr dagegen zu halten. Die Sonne brennt, als wäre sie das Feuer im Regenwald, das gelegte für deinen Rinderbraten, und das, was passiert, wenn es nicht mehr, nicht mehr genug, nicht regelmäßig regnet. Bäumesterben, Artensterben, im Untergang stellen wir fest, dass wir dazugehören, wie ein Puzzelteil und kein zentrales, keins am Rand, sondern irgendeins und überall, das massiven Einfluss hat, wie ein riesiger Fluss, das anderen Einfluss haben könnte, nicht zur Rettung, aber zur Milderung und sei sie begrenzt, so doch in die andere Richtung als gegenwärtig und entschleunigend.

braun: Haut, Erde, Holz, gebacken, Nazis, Kacke
Jetzt ist "er" aber wieder abgeschweift! Na und! Wenn dein Lesen dich bis hierher führte, dann schwiff, ich meine, schweifte es, schweiftest du mindestens genauso ab, haha! Hast dich wohl nicht ganz im Griff, nicht ganz im Zaum, bist wohl auch ein Mensch?!

Klima, Klima, Klima, das nervt doch. Ja, soll es, kann es nicht anders, muss es, wird es immer mehr. In Dresden waren nicht so viele zum globalen Klimastreik, aber es waren welche da, es waren einige da, einer und noch einer und eine und noch mehr. Eine sprach und noch eine und einer, weil ein anderer krank war, dessen Worte in die Welt. Leute, die es nicht hinnehmen, wie es ist, denen es nicht egal ist, nicht mehr egal sein kann, schon längst nicht mehr, die Rückwärtsgewandtheiten anpiept, aber gewaltig, so was von, die unzufrieden sind mit dem Immer-weiter-so und Noch-mehr-so, so sinnfrei, so zerstörerisch. Sch..., dass so viele Gute draufgehen und die, die oben sitzen und mit der Masse spielen, teils stinkend (einfluss)reich alt werden, wobei nicht wirklich ihr Altwerden das Problem ist, sondern ihr Kaltsein vor ihrem Tod. Und wieder scheint sich Krieg auch im Frieden zu normalisieren. Und längst taten sich die Superreichen zusammen, um dem Rest aus ihrer Angst heraus zu regieren. Ich übertreibe? Ich kann mit Worten nur untertreiben.

zwischen Wesenitzquelle und tschechischem Nordkap
KI oder IQ? titelte ein politisches Kabarett, Satire, die weh tat, gewollt, ungewollt, Gefühle bestätigte, Fakten untermauerte, Thesen aufstellte und versehentlich spuckend umpustete. Kunst kann nicht alles, aber viel, wenn sie Menschen erreicht, abholt, mitnimmt, ein wenig bis entzückt anders zurücklässt.

KI, du magst reich gefüttert wiederkauen und dazu Stimmiges ausspucken, aber du verstehst nicht, fühlst nicht, willst nichts, brauchst nichts. Mit Informationsdecken so dünn wie der OL hierzulande gibst du Fehler wieder, die ich nicht machte. Danke, Werkzeug, aber was bleibt mir dein Müll? Ich mache dich zum Du, so wie Menschen alleine und zusammen Gott zum Du erschuffen und ihr seid beide nur in unserem Angesicht und zerfallt, sobald wir zerfallen. Mensch, begreife, du bist weder ganz ausgeliefert noch der große Auslieferer, machst es dir nur gegenseitig und so zugleich selbst zu schwer mit zu leicht, du bist ein Gast auf Erden, warst nicht Ich davor und wirst danach kein Ich sein. 

Ha, Welt, dir zeig ich's! 1987 Steiger
Hannah Arendt schrieb zum Totalitarismus
Ich meine, ich habe das Banale am, im Bösen mit dem Gefühl, also gefühlt verstanden.
Es ist dumm, es fehlt ihm an Mitgefühl, es fehlt ihm an Liebe, an AngstFreiheit, es gehorcht und hört nicht auf sich, die Natur, in der wir ein Wimpernschlag sind, die sich nicht nach uns richtet, wenn wir uns nicht nach ihr richten, die Sinn ergibt oder zumindest Grund genug hat, so zu sein, wie sie ist. Und da wir alle Angst haben, im selben Boot sitzen, kennen wir das, ob es uns bewusst ist oder nicht, nicht ganz bewusst ist. Es ist banal - und wirkt und ist zugleich fatal, wenn wir es eben nicht verstehen, es uns aus dem Ruder läuft.

Greenpeace, Markus Mauthe stellte Kipppunkte vor: Wälder brennen, Regenwälder, boreale Nadelwälder, massenhaft, ehemalige Regenwälder verwüsten, Eis schmilzt, tonnenweise, stundenweise tonnenweise, was die Ozeane "durcheinander" bringt, Regen bleibt aus, Monsunregen werden unregelmäßig, Dürre, Hitze, Korallenriffe sterben (Korallen = Tiere in Verbindung mit Algen, ich wiederhole), Arten sterben, Ozeanstörme und Luftströme versiegen, was zu unregelmäßigen Warm- und Kaltzeiten und -gebieten führt, Permafrostboden taut auf, setzt Massen an CO2 frei.
Wir wissen nicht, was wir tun, überblicken es nicht, verstehen nicht, was wir für Schaden anrichten, oder wollen nicht sehen, was wir für Schäden hinterlassen, aber wir können es spüren, fühlen, wenn wir keine Luft mehr bekommen, Nahrung knapp wird, zuerst und ganz besonders die "unten".

außer Rand und Band, welcher Rand, welches Band - gut, dass es Worte gibt, das Worte Worte beschreiben, dass Worte Gefühle, Stimmungen beschreiben können, das es Kunst gibt, es tut gut, verstanden zu werden, zu wissen, man merkt und fühlt und denkt dies und das alles nicht alleine.

Mist, Digga, die Wäsche ist saubär, die Bahn fährt wieder und Corona ist vorbei.
Blutbuch heißt ein Buch, heißt ein Theaterstück, das Stück für Stück enthüllt, unverholen, was Scham verhüllt, angeeignete Scham, beschämende Scham, Scham aus Beschämung, Scham, die wochenlang Thema im Radio war, enthüllt, was Selbstzweifel bis -hass mit Menschen macht, offenlegt, was bloß gelegt, was entwürdigt wurde und wird, Traumata anrührt, die über Generationen weitergegeben werden und wurden und wie Gene ins uns schlummern und walten, wobei wir nicht ausgeliefert sind, nicht unverantwortlich. Es geht ums Verstehen, ihr, sagte H. Arendt, nicht ums Wirken, wie vielen Männern. Wir sind die Kinder der Opfer, die überlebten und Kinder bekamen, die Kinder, der Täter, die davon kamen, durchkamen, und Kinder bekamen. Ich genderte Täter nicht, weil es meist Männer sind. Vergewaltiger, Hexenverbrenner, die sich schämen, die weitermachen, die sich wieder davon abwenden, vom Weitermachen und von der Scham. "Die" Frau ist nicht frei, erst recht nicht frei von Verantwortung. Frauen sind vielleicht "die" Lösung, ein großer Teil der Hoffnung, sagte so ähnlich M. Mauthe, ein Mann, der die Natur sieht, die Welt, die sehr männlich domiert wird und vielleicht viel weiblicher ist und wieder sein muss, um ins Lot gerückt zu werden. Ist das noch und wieder möglich? Meere und Erde und Blut. Gebend, bis ans Lebensende, uns erneuernd.

Ich schließe mit Schönem, was diesen Monat in die Welt kam: z.B. der Fernsehbericht mit Veit Riffer.

Die Zwölfe laufen und ziehen, fragen (nicht) und beißen. Foto: Tom
Und ich schenkte, schickte nach dem 40. Bergsteigerfindigkeitslauf aus Oybin meiner großen Nichte meinen Zahlen-OL für sie - ihren Hausnummern-Foto-OL.

Zahlen? Zahlen mögen kalt sein, nicht gefühlskalt, sondern klar, klar wie unser Wasser und unsere Luft immer weniger, wie der Sternenhimmel über Städten und unser "erwachsener" Verstand scheinbar nicht mehr, glatt, vielleicht auch gefurcht und geschuppt, aber eindeutig, real, wie das Gefühl, das noch nicht versiegt ist, noch nicht abgestorben, wie der Gedanke, der nicht zerdacht ist, wie der Wind, der nie ganz abflaut und sich nicht ewig anstatt, wie ein Kind, das begreift, vielmehr immer wieder als unaufhörlich, dass alles aus Zahlen besteht, aus Zahlenreihen, aus Erzählungen, die fortwähren, enden und auseinander - und ineinander verwoben neu beginnen, unberechenbar, unmöglich sie auseinander zu nehmen, ganz auseinander zu halten, die aber Muster bilden und denen Gleichungen zugrunde liegen, in erkennbaren Klängen, in Beschaffenheiten und Vertrautheiten, die uns beruhigen, ein Zuhause geben, die uns sehnen und lieben lassen, die natürlich, ganz natürlich zaubern, bezaubern, aber nicht selbstverständlich, sondern die erst verstanden verstehen, aus Menschen Menschen machen, und uns eben nicht automatisch zu hassenden, willenlosen Wesen, die vernichten, woraus wir bestehen. Nein.

Ja, diese Erzählung erzähle ich (mit), von ihr bin ich ein Teil, will ich einer sein, muss ich einer sein.

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